Manchmal können die Gegensätze größer nicht sein. Und einer dieser Gegensätze ist bayrisches Essen und die Musik von Frank Zappa. Den Ursprung dieses Gegensatzes liegt in der eMail meines Freundes
Andreas. Nicht nur, daß er seinen Besuch in München ankündigte, er bat mich gleichzeitig darum, zwei Karten für das Zappa plays Zappa-Konzert am 30.09. in München zu besorgen. (Zum Hintergrund: Dweezil Zappa, der Sohn von Frank Zappa, tourt mit seiner Band durch die Welt und spielt dabei die Lieder seines Vaters nach - mit dem Originalsänger Ray White). Zappa war nie mein Fall und so habe ich mir gedacht, er will mit einem Freund das Konzert besuchen. Daß der Freund ich bin, konnte ich da noch nicht ahnen (er hat mich reingelegt). Als neugieriger Mensch bin ich dann doch auf das Konzert. Man weiß nie, was für tolle Dinge einen dort erwarten.
Andreas ist sehr selten in München. So habe ich an diesem Abend ihn und meine Familie zu Schweinebraten, Knödel und Selleriesalat eingeladen. Nach dem wirklich lustigen Essen waren wir dermaßen voll mit Braten, Bier und Vodka, daß wir uns nicht mehr bewegen konnten. Wir dachten auch, daß Dweezil nie und nimmer pünktlich anfangen würde. 20:00 Uhr ist einfach zu früh für ein Konzert. Aber der Schlawiner wollte nach dem Konzert noch aufs Oktoberfest. Er fing tatsächlich pünktlich an und wir haben die erste dreiviertel Stunde verpaßt (Hippies sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren).
Das Konzert fand im Zirkus Krone statt, dem Ort, an dem ich vor gefühlten hundert Jahren Smokie gesehen und daher anschließend gemieden hatte. (Damals hatte mich mein Vater hingefahren und wieder abgeholt. Mann, muß ich jung gewesen sein.) Doch diesmal war ich beeindruckt. Die Band hatte unheimlich viel Spaß auf der Bühne, ich war einer der Jüngsten im Publikum und die Begeisterung der Fans war riesengroß.
Andreas zeigte mir ständig seine Gänsehaut und ich hatte viel Spaß, Gesichter zu beobachten, die man sonst nie sieht.
Zappa ist zwar immer noch nicht mein Fall, aber ich hatte einen Riesenspaß. Wir haben nach dem Konzert Ray White die Hand gegeben und uns von Dweezil ein Autogramm geholt, bevor sie zum Oktoberfest abrauschten.
Und ich wette meinen Allerwertesten, daß sich Frank Zappa meinen Schweinebraten auch hätte schmecken lassen - ganz zu schweigen von seinem Sohn Dweezil.........